Wir waren doch alle mal Ersthundeführer

… und ich rede jetzt nicht davon, dass in der Familie irgendwo mal ein Hund war. Ich rede von dem richtigen ersten eigenen Hund und nicht vom Hund der Eltern, Großeltern oder Tanten und anderen Verwandten. 

Das ist dann nämlich eine ganz andere Hausnummer: der erste Eigene.

Was sich so leicht anhört, wohl überlegt ist und gut geplant war, wird im Prinzip schon die ersten Tage des Einzugs des Welpen zerstört: die perfekte Seifenblase zum perfekten Hund und zum perfekten Plan.

Denn perfekt, das gibt es nicht.

Ist ja gar nicht so einfach. Puh, schon eine Woche nicht durchgeschlafen. Wieder ein Haufen im Flur. Schuh angefressen. Der hört gar nicht auf seinen Namen. Kleine Erfolgserlebnisse, werden von Unarten des perfekten Hundes zerstört.

Und die kleinen Problemchen wachsen mit dem süßen Welpen.  

Bei anderen sieht das so einfach aus, aber uns zwickt der Welpe und zieht ständig an der Leine. Dabei machen wir doch schon alles.

Wer jetzt aufgibt hat verloren.

Klar, manchmal ist das alles gar nicht so einfach und vor allem Ersthundeführer sollten sich nicht mit erfahrenen Hundeführern vergleichen, sondern vielmehr lernen und die Erfahrung mitnehmen.

Die grauen Hasen haben es doch schon mehrfach durch. Und auch da läuft nicht immer alles rund und Friede, Freude, Sonnenschein. Nö.

Also: Ruhe, Konsequenz, Beratungsoffenheit, Kritikfähigkeit, Lernfähigkeit und die Bereitschaft zur Veränderung und zur SELBSTREFLEKTION (nicht Selbstzweifel, sondern Reflektion), das sind die Eigenschaften, die der Hundeführer mitbringen muss.

Und denkt immer daran: weder der Mensch, noch der Welpe oder der Junghund ist eine kleine Maschine. Wir lernen alle, jeden Tag und mit den Tagen lehrt uns die Erfahrung: „Beim nächsten Hund machen wir alles anders.“

Unser Bild stammt vom derzeitigen Welpenkurs. Die kleinen Retriever haben den Alltagsparcours erkundet. Was so leicht für uns Menschen aussieht, ist für die jungen Hunde eine geballte Ladung an Reizen, die verarbeitet werden müssen.

Denn große Dinge beginnen ganz klein. Und die kleinesten Dinge werden die größten Freunde!

Jeder der nun diese Zeilen liest und sich wieder erkennt: Verzweifelt nicht, arbeitet an euch und arbeitet mit eurem Hund.

Susan